Freitag, 12. Januar 2007

Schweizer Automobileigenarten Teil 2

Dringt man mit seinem nicht notwendigerweise apfelgrünen Automobil von Österreich kommend, über deutsche Autobahnen rasend und einen kurzen Ab in Vorarlberger Staatsgebiet stechend in die winterbedingt grüne Schweiz ein, so fühlt man sich der überall einen Parkplatz findenden Gattung der Autofahrer angehörend schlagartig in längst vergangene Zeiten zurückversetzt, in Zeiten nämlich, als Wegelagerer ihr schändliches Tagwerk verrichteten, die über einen herfallend ihre blutrünstigen Zähne ansetzten um den Belagerten sodann bis aufs letzte Hemd auszusaugen (man verzeihe mir diese nicht kompatible Vermengung zweier bildhafter Vergleiche). In der Schweiz darf man nämlich nirgendwo parken ohne dafür seine Geldbörse zu öffnen und selbige ihres Inhaltes zu berauben.

Anpassungsfähig wie ich bin, gelang es mir binnen Minuten, mich auf landesübliche Sitten und Gebräuche einzustellen, weshalb ich zunächst meine bisher gebräuchliche österreichische Begrifflichkeit für die Tätigkeit des Autoabstellens gegen die wunderliche Wortschöpfung "parkieren" tauschte und mich fortan mit Hinbrunst schon vor der Abfahrt zu einem bestimmten Ziel einem kreativen Denkprozeß das Auto am Zielort ordnungsgemäß zu verwahren betreffend, widmete, der mir bisher mangels Notwendigkeit fremd war. In Österreich kann man überall parken, lediglich in Städten gibt es zonenweise Kurzparkzonen, die ein Abstellen gegen ein kleines Salär ermöglichen.

In der Schweiz ist selbst in ländlichen Gebieten das Parken streng verboten, soferne nicht ausdrücklich ein auf dem Boden aufgemaltes Viereck auf sich selbst verweisend darüber Auskunft gibt, daß hier die zumindest theoretische Möglichkeit bestünde, seinem Automobil eine kurze Rast zu gewähren. Theoretisch deshalb, weil derartige Parkflächen in aller Regel privater Natur sind, also in der Verfügungsgewalt des jeweiligen Grundbesitzers oder Anrainers sind oder als Besucherparkplatz des jeweiligen Grundbesitzers oder Anrainers zu verstehen sind. Und selbst dann ist man nicht davor gefeit, der Attacke der örtlichen Kantonalspolizei zu erliegen. So geschah es einem lieben Freund von mir, Herrn R., daß dieser einen Schweizer besuchte und dieser zu diesem Zwecke sein Vehikel am ausgewiesenen Besucherparkplatz des Besuchten parkierte. Der Fehler, der ihm unterlief war jener, daß jener sein Auto über vier Tage am selben Besucherparkplatz stehen lassend jenes durchgehend nicht in Betrieb nahm, was zu dem erwähnten Aufmarsch eines Polizisten führte, der Herrn R. mit einer scheinbar ordnungsgemäßen Buße belegte, weil ein viertägiger Besuch kein Besuch sein könne sondern es sich hierbei vielmehr um ein Konkubinat zwischen zwei Freunden handeln müsse.

Ich selbst suchte jüngst meinen lieben Schweizer Freund Herrn A. auf, welcher über das Vorhandensein meines apfelgrünen Pkw einigermaßen aus dem Häuschen war, denn jener konnte mir zwar Gastfreundschaft, nicht jedoch einen Besucherparkplatz bieten. Infolge eines bei Herrn A. induzierten Nachdenkprozesses konnte jener jedoch eine improvisierte Lösung anbieten, nämlich mein Gefährt hinter dem Haus am sandigen Erdboden ungepflegten Brachlandes zu verstecken, in der Hoffnung, daß jener Ort des Ungemachs dem strengen Auge der örtlichen Kantonalspolizei entginge.

Mir persönlich wäre die Abstrafung meines Automobils ja relativ egal - zwischen der Schweiz und Österreich gibt es glücklicherweise kein Strafverfolgungsabkommen, sodaß die über mein Auto verfügte Buße maximal zur Tapezierung der Toilette der betreffenden Polizeiwachstube dienen kann. Allfällige zukünftige Schweizer Ziele werde ich hinkünftig jedoch nur mehr mit einem Tarnkappenfahrzeug vornehmen.

Montag, 8. Januar 2007

Schweizer Automobileigenarten Teil 1

Dringt man mit seinem nicht notwendigerweise apfelgrünen Automobil von Österreich kommend, über deutsche Autobahnen rasend und einen kurzen Ab in Vorarlberger Staatsgebiet stechend in die winterbedingt grüne Schweiz ein, so fühlt man sich der Gattung der dynamischen Autofahrer angehörend schlagartig in längst vergangene Zeiten zurückversetzt, in Zeiten nämlich, als motorisierte Kutschen das Straßenbild prägten, welche bauartbedingt nicht schneller fahren konnten als der Fahrer selbst zu gehen imstande gewesen war. Schweizer Autofahrer halten sich an sämtliche Tempolimits, mehr sogar, sie versuchen, diese offensichtlich in gegenseitigem Wettbewerb zu unterbieten.

Anpassungsfähig wie ich bin, gelang es mir binnen Minuten, mich auf die landesüblichen Sitten und Gebräuche einzustellen und zügelte meine Tempo so weit, daß mein fahrbarer Untersatz ungewohnt niedertourig vor sich hinbrummte, was jener mit einem schlagartig halbierten Benzinverbrauch dankte. Trotzdem war ich auf der Autobahn mit einer von mir persönlich abgeregelten und ebenfalls von mir persönlich konstant eingehaltenen Endgeschwindigkeit von exakt 130 km/h der Allerschnellste, sodaß ich mich auf einer Autobahnstrecke von etwa 100 km stets auf der allerlinkesten Spur befand und kein einziges mal überholt wurde, was jedoch nicht daran lag, daß ich konstant die allerlinkeste Spur blockierte.

Im Ortsgebiet wird man durch Schweizer Verkehrsteilnehmer dazu gezwungen, mit maximal 45 km/h voranzuschleichen, ein Umstand, der zwar blutdruck- und pulssenkend wirkt, jedoch eine Umstellung sämtlicher Terminplanungen verlangt, sind doch für zurückgelegte Wege höhere Zeitdauern zu veranschlagen als man dies als terminlich straff durchorganisierter Wiener gewohnt ist. So kam es - als ich Wiener Verhältnisse innewohnen habend eine bestimmte Uhrzeit anvisiert hatte, welche relativ zeitnah am vorrangegangenen Termin angesiedelt war - daß ich - um das vereinbarte Treffen pünktlich absolvieren zu können - im Ortsgebiet illegalerweise eine Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit um schier unfaßbare 5 km/h vornahm, was überraschenderweise dazu führte, daß ein Blitzlichtgewitter aus einer am Straßenrand herumlungernden Radarbox über mich hereinbrach. Tatsächlich - in der Schweiz wird man für 55 km/h im Ortsgebiet bestraft.

Mir persönlich ist das Ablichten meines apfelgrünen Gefährtes in diesem Falle relativ egal - zwischen der Schweiz und Österreich gibt es glücklicherweise kein Strafverfolgungsabkommen, sodaß das von meinem Auto hergestellte Foto als Poster ausgefertigt und an einer Wand angebracht maximal zur Verschönerung der betreffenden Polizeiwachstube dienen kann. Allfällige zukünftige Schweizer Termine werde ich dennoch nur mehr tageweise vereinbaren.

-----------------------------------------------------
Vorschau: Lesen Sie in der nächsten Folge über die Eigenheiten der Schweizer was das Parkieren eines Pkw betrifft.

Montag, 11. Dezember 2006

Horizontale Bandsuche

Vor geraumer Zeit stand ich wie schon oft vor den Trümmern einer sich wegen unüberbrückbarer Differenzen aufgelöst habenden Rockband, was mich veranlasste, eine neue Möglichkeit des Musizierens zu suchen, weshalb ich sämtliche einschlägige Inserate hinsichtlich potentieller Relevanz meine Fähigkeiten und Vorlieben betreffend durchforstete. Nach kurzer Recherche sprang mir eine Suchmeldung ins Auge, die wie angegossen auf mich zu passen schien, weshalb ich zum Telegraphenapparat stürmte und die angegebene Nummer des Kontaktmannes wählte. Schnell kamen wir überein, daß ich doch zur nächsten Probe kommen möge, um dort mein Können unter Beweis zu stellen und um zu erfühlen, ob wir denn auch auf emotionaler Ebene zueinanderfinden würden.

Ich fand mich also wenig später in einem Lokal ein, um dort ein atmosphärisches Gespräch bei einem Glas Bier zu absolvieren, um hernach in das Kellergeschoss desselben Hauses abzutauchen, in dem ein etwas feuchter und nach Schimmelpilz duftender Proberaum eingerichtet war.

Die Band bestand aus lauter halbwüchsigen Männer, jedoch saß ebenfalls am Wirtshaustisch eine Frau, die einen etwas verlotterten und lasziven Eindruck auf mich machte. Äußerst leicht bekleidet war sie, so leicht, daß man unschwer zwischen den schlampig zugeknöpften Hemdknöpfen immer wieder mal einen Blick auf die hinter keinem BH versteckten Brüste erlangen konnte. Interessant, dachte ich bei mir, und versuchte, meine Blicke nicht ständig auf das Objekt der Begierde zu richten - und damit meine ich mein Bier, denn ich wollte nicht gleich beim ersten Kennenlernen als Alkoholiker enttarnt werden. Besagtes Fräulein stellte sich keineswegs als Groupie heraus, vielmehr erkannte ich im Laufe der Unterredung, daß es sich bei jener um die derzeit aktuelle Lebensabschnittspartnerin des Bandleaders handelte.

Wir begaben uns nun also in den etwas feuchten und nach Schimmelpilz duftenden Proberaum, wo jeder Musiker seinen Platz einnahm, doch nicht nur wir, auch die meine Blicke vom Bier ferngehalten habende Dame richtete sich häuslich ein, indem sie sich auf einen Stuhl plazierte und auf den sich vor ihr befindlichen Tisch eine Sammlung von 10 Mobiltelefonen drapierte. Ich wunderte mich zwar, doch dachte ich bei mir, als damaliger Nichtmobiltelefonbesitzer wäre ich bloß etwas altmodisch.

Wir Männer stimmten die Instrumente und legten los. Das Spielen ging recht flott voran, als plötzlich eines der 10 Telefone zu läuten begann, der Bandleader das gerade gespielte Liedlein abbrach und jener meinte, seine Freundin müsse nun kurz arbeiten. Das Fräulein hob ab und hob an, mit erotischer Stimme zu erfragen, welche sexuellen Vorlieben der Anrufer denn so hätte. Detailreich schilderte sie was sie alles bieten könne, hinterlegte ihr Angebot mit einem Preiskatalog und vereinbarte einen Termin, bei dem es offensichtlich zu einer demenstprechenden Dienstleistung kommen sollte. Das ganze wiederholte sich im Laufe des Abend mehrere male, wobei jedesmal ein anderes der 10 Telefone läutete, welches stets unter einem anderen - dem jeweiligen Telefon zugeordneten - Namen bedient wurde.

Man lernt daraus, daß jeweils 10 in der Kronenzeitung geschaltete Inserate stets einer horizontalen Dienstleisterin zugeordnet werden können. Man kann sich also ersparen, alle Nummern abzuklappern, da man sowieso immer nur bei den selben 5 Frauen landet, die das Geschäft fest im Griff zu haben scheinen.

Mit der Band kam ich übrigens trotzdem auf keinen grünen Zweig. Zwar bot mir eine Karriere in der Band interessante Aussichten und Einblicke .... in einen Berufszweig, mit dem ich bisher noch nicht zu tun hatte, auch menschlich waren wir uns durchaus sympathisch, allerdings versprach der musikalische Eindruck nicht das, was ein Eindruck auf anderem Ebene zu halten schien.

Montag, 20. November 2006

Monster Globes - Internationale Schneekugeln

Es ist mir eine besondere Ehre, Ihnen einen jungen Videokünstler vorstellen zu können, der auf den wohlschmeckenden Namen Herr J. junior hört und welcher nicht deswegen auf meinem Weblog gefeatured wird, weil er in einem familiären Naheverhältnis zu mir steht sondern weil er tatsächlich eines der größten Talente und eine der hoffnungsvollsten Nachwuchshoffnungen auf seinem Gebiet ist, die mir in den letzten 2-3 Tagen untergekommen ist.

In seinem hiermit präsentierten Opus unterzog Herr J. junior die von seinen Arbeitskollegen von diversen Dienstreisen mitgebrachten und im Büro des Herrn J. junior gesammelten und wohlgehüteten Schneekugeln einer filmischen Dokumentation, die an Völkerverbindung kaum zu überbieten ist. So verwundert es nicht, daß sein Film binnen kurzem auf der international anerkannten und renommierten Filmseite YouTube veröffentlicht wurde.

Herr J. junior selbst sagt über seinen Film:
Der Kurzfilm "Monster Globes - Internationale Schneekugeln" wurde vom österreichischen Bundesministerium für Wissenschaft und Kultur mit dem "Andre Heller Preis 2006" ausgezeichnet. Die Jury begründete die Auszeichnung damit, daß der Kurzfilm aufgrund der Darstellung kunstvoller Schneekugeln aus verschiedenen Kulturkreisen Werte wie Frieden, Toleranz, Demokratie und Solidarität vermittelt. Heller selbst bezeichnete den Film als "so faszinierend wie eines der sieben Weltwunder".

/>/>

Herr J. junior bestreitet übrigens, das in den letzten Sekunden des Films zu hörende nur zu menschliche Geräusch selbst fabriziert zu haben. Er gibt an, nicht einmal zu wissen wer der Produzent der erwähnten akustischen Unregelmäßigkeit ist und bittet, diese im Sinne des Gesamteindruckes wohlmeinend zu überhören.

Der Baron

Masse statt Klasse

Entree

Darf ich Sie beim Baron

A la carte

Impressum?
Mailen Sie mir!


+ Flickr / Baron nonverbal:

+ Herr J. / Barons Bruder:

inseqdesign cio

Schlagzeilen

Erotikshop
Sehr interessantes Thema ... da wollen wir uns mal...
hasenhirsch - 11. Juli, 16:50
von Blogger zu Blogger
Würdest Du mir ein Interview geben? Ich schreibe unter...
ChristopherAG - 5. Mai, 02:01
ausweisen ? um ausgewiesen...
ausweisen ? um ausgewiesen zu werden muß sie erst wer...
RokkerMur - 26. Januar, 22:40
sie scheinen bürokratischer...
sie scheinen bürokratischer geworden zu sein ;)
RokkerMur - 26. Januar, 22:38
Bei der Gelegenheit:...
Bei der Gelegenheit: kann mir mal jemand Dativ und...
blogger.de:esperanza.sueno.realidad - 6. September, 16:29
Stimmt, ...
eigentlich würde mein Kommentar reichen ...
sokrates2005 - 12. Januar, 15:38

Historisches

April 2025
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 1 
 2 
 3 
 4 
 5 
 6 
 7 
 8 
 9 
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
 
 
 
 
 
 
 

Suchen Sie was?

 

Für Statistiker

Online seit 7423 Tagen
Stand: 24. Juli, 02:01
Stats by Net-Counter.net
GVISIT

Werbung muß auch sein


Auto
Basteln
Gemüse und Obst
Hund und anderes Getier
Lieblingsmöbelhaus
Poesie
Sexblog
Sky Europe
Sonstiges
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren
development